DIARIES
 

DIARY UPDATE 29/06/2004

Whitsundays und mehr…

Jaja lang ist unser letztes Update her und eigentlich sollten wir Euch jetzt einen vollständigen Arbeitsbericht aus Bundaberg ins Netz stellen. Aber wie so oft im Leben kommt es anders als geplant und unsere Arbeitssuche in Bundaberg und Childers blieb mehr oder weniger erfolglos. Zugegeben haben wir uns auch nicht sonderlich ausgeprägt um einen Job gekümmert. Wir sind auf einem Arbeiter-Campingplatz gestrandet und haben mal angefragt, ob evtl. Hilfe bei der Tomatenernte benötigt wird, aber wir hätten mindestens 1 Woche auf Arbeit warten müssen und das war uns dann doch zu lange. Egal, und weiter geht's. Arbeiten können wir ja auch noch im nächsten Ort oder im übernächsten oder in dem danach. Und so haben wir uns von Ort zu Ort durchgeschlagen und zwischendurch an netten Stränden oder in atemberaubenden Landschaften verweilt bis wir letztendlich in Airlie Beach gelandet sind und das ohne einen Finger krumm zu machen und einen Pfennig Geld zu verdienen. Die letzten 500km vor Airlie Beach hatten wir das erste Mal so ein richtiges Australien Feeling. Denn auf der Strecke haben wir nur eine Stadt passiert und ansonsten gibt es nichts. Man kann 500km Bäume, Felder, rote Erde und kleine Berge bewundert. Manchmal sieht man eine Kuh und leider mindestens jeden Kilometer ein totes Känguru am Strassenrand. Aber ansonsten ist da nichts. Gott sei Dank haben wir uns vor der Strecke noch ein Radio gekauft und so hatten wir wenigstens Musik.

Und dann kam Airlie Beach und unser Leben hat sich schlagartig geändert. Die Einsamkeit hat ein Ende, denn hier blüht das Leben. Der Ort hat gerade mal 3000 Einwohner und mindestens das doppelte an Backpackern, die sich in dem kleinen Ortskern und an der künstlich angelegten Lagune tuemmeln. Denn Airlie Beach ist das Tor zu den Whitsunday Islands und fast jeder Australien-Besucher hat von hier aus einen Segeltrip um die Insellandschaft gebucht. Natürlich gehören wir auch dazu, aber unser Schiff läuft erst in einer Woche aus und wir haben ausreichend Zeit zu faulenzen, Menschen kennen zu lernen, zu schwimmen, Vögel füttern und sogar die Fußball-Europameisterschaft wird hier übertragen. Außerdem trifft man hier so manche Gesichter wieder, die man bereits auf der Reise kennen gelernt hat und die Wiedersehenfreude ist groß. Natürlich besteht die Masse der Airlie Beach Besucher aus Engländern, die außergewöhnlich viel Alkohol trinken und die merkwürdigsten Abendbeschäftigungen ausüben, wie z.B. Wet T-Shirt Contest oder Schlamm-Catchen für Frauen. Aber dem geht man einfach aus dem Weg und man trifft auch viele nette Leute.

Endlich ist es soweit und wir machen uns bereit für unsere Segeltour um die Whitsundays. Unser Schiff legt Freitagmittag ab und wir wollen 3 Tage und Nächte an Board verbringen. Die Atlanta ist ein uraltes Holzsegelboot, das vom Eigentümer von Hand gebaut wurde und schon zweimal um die Welt gesegelt ist. Wer jetzt an ein großes Schiff mit kleine Kajuten und nettem Oberdeck zum faulenzen denkt, der denkt wie wir und das ist leider falsch. Die Altanta ist zwergenklein und theoretisch gibt es nur eine Kajute und in der schlafen 15 Personen etwas eng gepresst, aber sehr lustig. Die Toilette ist eine absolute Katastrophe. Ein windschiefes kleines Räumchen mit einem Plumpsklo auf einem Podest. Länger als eine halbe Minute hält man es nicht aus, sonst bekommt man Platzangst oder man wird Seekrank. Die Dusche sollte sich angeblich in dem gleichen Loch befinden, aber danach haben wir erst gar nicht gesucht. Wer braucht schon eine Dusche, wir waschen uns eben mit Salzwasser und Sand. Vor lauter Schreck machen wir uns alle erstmal ein Bier zum Sun-downer auf und geniessen den Sonnenuntergang. Mit uns an Board sind Engländer, Schweden, ein Holländer und zwei Franzosen. Ein bunt gemischtes Volk und es macht richtig viel Spass, denn die ganze Gruppe versteht sich blendend und anders geht es auch nicht, weil sozusagen alle im gleichen Boot sitzen.

Wir schippern raus Richtung Inselgruppe und finden recht bald einen netten Ankerplatz der sehr ruhig ist. Die Crew verwöhnt uns mit superleckerem Essen und obwohl das Leben auf der Atlanta sehr einfach ist, so ist das Essen in den nächsten 3 Tagen einfach unschlagbar. Wir haben schon lange nicht mehr so lecker gegessen!

Am ersten Morgen werden wir vom Geschaukel geweckt das erste Mal werden die Segel gesetzt und die Atlanta segelt gemütlich über die Gewässer. Der Wind ist nicht allzu stark und wir halten zwischendurch auf offener See und streuen aus zum Schnorcheln oder legen am Whiteheaven Beach an. Der Strand ist absolut weiss und besteht aus 99% Silicum. Umspült wird das Ganze vom türkisblauen Meer und wenn nicht so viele Menschen herumstreunen würden, hätte man das Gefühl, man ist im Paradies.

Und so vergeht auch die Zeit auf dem Boot, mit Schnorcheln, Strandspaziergängen oder einfach nur faul auf dem Boot herumliegen und sonnen. Der zweite Tag wird etwas windiger und wir werden morgens fast aus dem Bett katapultiert. Wir sind etwas zu lange unter Deck geblieben und man spürt ein leicht flaues Gefühl im Magen. Dank Dennys Vorwarnungen haben wir uns mit Seekrankheits-Tabletten eingedeckt und auch vorsichtshalber mal eine eingeschmissen. So bleiben alle vor der berühmten Übelkeit verschont. Aber es geht noch zu toppen und am letzten Morgen meint der Wind es richtig gut mit uns. Man muß uns fast an der Reling festbinden, sonst könnte es passieren, das wir über Board gehen. Die Segel sind gesetzt und die Atlanta steht fast senkrecht im Wasser. Der Wind fegt uns um die Ohren und wir haben eine ziemlich gute Geschwindigkeit. Das ist wirkliches Segeln und es macht super viel Spass, aber warum ist es nur so verdammt kalt?

Die Segeltour endet und alle strömen erstmal in verschiedene Richtungen, um in Hostels oder auf dem Campingplatz einzuchecken. Natürlich schreit jeder erstmal nach einer Toilette und einer Dusche, aber wir treffen uns abends noch mal mit der Gruppe und lassen die Tour mit einem Bier ausklingen. Alle haben immer noch leicht wankende Beine, aber das legt sich am nächsten Tag.

Nach zwei Tagen haben wir auch Airlie Beach hinter uns gelassen und sind in Townsville gelandet. Um unser Budget ein wenig zu schonen, haben wir zwei nächsten auf einem Truckstop auf der BP Tankstelle übernachtet, was sehr nett war. Jetzt sind wir in Mission Beach und ca. 150km vor Cairns. Mission Beach ist einfach traumhaft schön. Das Great Barrier Reef geht hier bis zum Strand und das gleiche gilt für den Regelwald. Hier treffen zwei atemberaubende Landschaften aufeinander und wir haben uns spontan entschlossen, hier ein paar Tage zu verweilen, bevor wir in das geschäftige Cairns kommen und nun wirklich wirklich und ganz intensiv nach Arbeit suchen werden;))

Und wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr Euch in der Zwischenzeit die bunt gemischten Bilder im Pics Bereich ansehen.

 
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