DIARY
UPDATE 28/04/2004
We are on the road – The Coastal Explorer
Endlich haben wir Sydney hinter uns gelassen und sind seit einer Woche unterwegs an der
Ostküste in Richtung Norden. Die Gesamtstrecke von Sydney nach Cairns beträgt in etwa
3.500 km und die Verbindung ist der Highway 1, der sich an der Ostküste entlang schlängelt.
Und genau über diesen sind wir erstmal ein Stück getuckert, um dann ca. 150km nördlich
von Sydney die Abfahrt in Richtung Booti Booti Nationalpark zu nehmen. Dort wurden wir direkt von
einem atemberaubenden Sonnenuntergang begrüsst und so langsam fängt das Abenteuer an.
Das ist gar nicht mal untertrieben mit dem Abenteuer. Denn so ein Sonnenuntergang ist zwar superschön,
aber nachdem die Sonne in den See gefallen ist, umgibt uns die Schwärze der Nacht und das um 18:00 Uhr.
Hilfe, wir haben noch keinen Schlafplatz, kein Abendessen, keine Ahnung wie es weitergehen soll. Aber erstmal
ganz ruhig – „no worries“ würde der Australier sagen. Nach ewigem Getucker haben wir einen kleinen Platz
inmitten der Wildnis gefunden. So richtig aus dem Auto haben wir uns nicht mehr getraut. Naja..die 10
giftigsten Tiere evtl. direkt in unmittelbarer Nähe und wir ganz alleine, im dunkel – das ist schon
aufregend. Aber einen Kreis von 5 Metern um das Auto kann man schon ziehen und schon alleine der Sternenhimmel
hat uns letztendlich aus dem Auto gelockt. Es ist unglaublich wie viele Sterne sich am Himmel auftun. So ein
Meer an Sternen haben wir noch nie gesehen. Aber wie schon gesagt, dass alles leider schon um 19:00 Uhr und was
bleibt uns anderes übrig als ein schnelles Abendessen im Auto und dann Licht aus uns schlafen. Hier geht
man echt mit der Sonne schlafen und steht dann zwangsläufig auch mit der Sonne wieder auf.
Ja, richtig. Sonnenaufgang ist irgendwann vor 07:00 Uhr und deshalb stehen wir auch um 07:30 Uhr nach einem
30 minütigen Walk durch den Regenwald auf einer Aussichtsplattform im Booti Booti Nationalpark und
geniessen den atemberaubenden Blick über das Land und das Meer. Und für diese frühe Uhrzeit
haben wir sogar richtig gute Laune – man soll es nicht für möglich halten:)
Die Reise geht weiter immer die Ostküste rechts neben uns in Richtung Norden. Wir werden immer besser mit
der Schlafplatzsuche oder zumindest schaffen wir es mittlerweile vor Sonnenuntergang. Allerdings müssen
wir uns etwas einfallen lassen, sonst liegen wir tatsächlich jeden Abend schon um 19:00 Uhr im Bett.
Wir landen nach ein paar Tagen in einem idyllischen kleinen Dörfchen „Manning Point“. Hier gibt
es einen Zugang zu einem Strand, den man mit unserem 4-Rad „The WOZ“ befahren darf und unser Ziel ist
ein kleiner versteckter Camping-Punkt direkt am Strand. Ein bisschen Luft aus den Reifen lassen und
schon kann es losgehen. Im Film sieht das immer so einfach aus, aber es ist ganz schön wackelig
und super aufregend, wenn man direkt am Wasser entlang über die Dünen cruist. Und wenn
man dann erst mit den Reifen im Sand stecken bleibt – nicht nur das Wasser steigt, auch der
Adrenalinspiegel geht ganz leicht nach oben. Aber Gabor hat alles im Griff und wir landen letztendlich
an einem Traumplatz, an unserem Traumstrand und lassen es uns zwei Tage in der Einöde so richtig gut
gehen. Kaum eine Menschenseele ist hier in der Gegend unterwegs und man kann die Ruhe und die Natur total
geniessen. Genau das Richtige nach der Zeit in Sydney. Wie ihr im Bilderbereich sehen könnt,
haben wir auch hier wieder ein nettes Haustier „Lizzy the Lizard“. Ein ca. 1,20m großer Leguan.
Naja..dann wurde es auch schon langsam kritisch mit der Autobatterie und vor allem mit dem fliessenden
Wasser, das natürlich an solchen Orten nicht fliesst. Die Dusche hat uns gerufen und wir sind
den Schreien gefolgt, aber immer schön am Strand entlang. Dort gibt es auch hin und wieder
eiskalte Duschen, die man kostenlos benutzen darf.
Es geht immer weiter die Ostküste hinauf und wir landen auf einem versteckten Campingplatz in
Diamond Head National Resort und werden von einer Herde Kängurus begrüsst. Oder sind es
Wallabies, wir haben keine Ahnung, sind aber total aus dem Häuschen, weil es unsere ersten
Hüpfer sind, die wir in Australien herumhoppeln sehen.
Die Herde bleibt auch brav vor unserem Schlafplatz hocken und futtert das Gras ab. Für die
Australier ist das völlig normal, aber wir dokumentieren das Spektakel erstmal mit der Kamera
aus allen Perspektiven.
Am Dienstag sind wir dann in Port Macquarie –nach einer Woche- das erste Mal auf einen ganz offiziellen
Campingplatz eingefahren und haben nach 7 Tagen unsere erste warme Dusche in vollen Zügen genossen.
Es ist unglaublich, wie man einen solchen Moment zelebrieren kann, wenn man nur mit gelegentlichen,
eiskalten Duschen auskommen musste. Aber kaltes Wasser ist immer noch besser als kein Wasser und selbst
Gabor hat diese Lektion gelernt.
Gestern sind wir in Coffs Harbour gelandet und gönnen uns gleich noch einmal den Luxus eines
kostenpflichtigen Campingplatzes. Das Wetter hat uns heute ein paar Wolken und Regentropfen beschert
und deshalb nutzen wir die Zeit für ein Update. Und wir erkundschaften jetzt Coffs Harbour
und warten sehnsüchtig auf die Rückkehr der Sonne!!!
Im Picture-Bereich könnt ihr ein paar Fotos
von unseren ersten 400 Kilometern Richtung Norden sehen.