DIARY
UPDATE 27/10/2004
Der lange Weg an die Westküste
Wir haben Bali hinter uns gelassen und sind zurück in Darwin. Wem es in Bali zu heiß war, der
hat noch keinen Oktober in Darwin verbracht. Es ist die absolute Hölle. Annähernd 40 Grad und
extreme Luftfeuchtigkeit erwarten uns. Zudem werden wir noch von den Mosquitos gejagt und gleich am
ersten Tag schmücken mich 40 Stiche. Jetzt heißt es, schnellstens hier abhauen und uns auf
den Weg in Richtung Westküste machen.
Viel zu sehen gibt es auf der Strecke von 2.400km eigentlich nicht. Es erwartet uns der Bungle Bungle
Nationalpark, knapp 3 Städte und das war es eigentlich auch schon. Wir entscheiden uns für die
Fahrt über den Highway. Man könnte auch durch die Kimberleys fahren, dafür sollte man aber
bestens ausgerüstet sein. Die Fahrt durch unbefestigte Strassen und tagelange Touren ohne Wasser und
ohne eine Menschenseele wollen wir mit unserem WOZ lieber nicht auf uns nehmen. Also quälen wir uns
bei unerträglichen Temperaturen über den Highway, stoppen an jeder noch so kleinsten
Wasserpfütze zum abkühlen und landen letztendlich an der Einfahrt zu den Bungle Bungle's.
Die 53km lange Strasse sieht nicht sehr einladend aus. Es erwarten uns mega Schlaglöcher und
Flussbetten zum Teil mit Wasser gefüllt, müssen bewältigt werden. Die Fahrt dauert gut 2
Stunden und dann noch mal 1 Stunde bis wir letztendlich an den Sandsteinwundern angekommen sind. Nach der
Tortur konnten wir die Wanderung durch die Felsen leider nicht mehr sonderlich genießen, denn vor
uns liegt immer noch der beschwerliche Rückweg. Aber wir haben es gemeistert und hinterher erfahren,
dass wir auf der ziemlich schlimmsten Vierrad-Strecke Australiens unterwegs waren. Immerhin;)
Der Weg schlängelt sich weiter und nach ein paar Fahrtagen landen wir endlich an der Westküste.
Endlich in Broome. Endlich am Meer. Endlich Duschen. Wir sind sofort hin und weg und lieben Broome. Aber
wer tut das nicht nach einer Woche Outback bei Extremverhältnissen. Wir springen das erste Mal in den
Indischen Ozean und es ist wunderbar. Angenehme Badewannen-Temperatur und wir verlängern unseren
Aufenthalt gleich ein wenig, um uns von den harten Tagen zu erholen. Broome selbst hat leider nicht viel
zu bieten. Mit ein paar Tausend Einwohnern und einer handvoll Geschäften gleicht es so ziemlich allen
australischen Kleinstädten.
Aufbruch ist angesagt und unser nächstes Ziel ist Port Hedland. Das ist die nächste Stadt und
diese ist 600km entfernt. Man kann es sich echt nicht vorstellen, aber man fährt 600km und man sieht
nur ein paar Büsche, Sträucher und Kühe. Ach, und zur Abwechslung hat man uns noch ein paar
Schafe auf die Weide gestellt. Das Meer ist leider 15km vom Highway entfernt und man hat keine
Möglichkeit einen Abstecher zu machen. Es bleibt uns nicht viel übrig, als immer geradeaus zu
fahren, bis wir letztendlich in der trostlosesten Stadt überhaupt landen. Das Schwimmbad ist unser
einziger Lichtblick und wir planschen uns den Staub vom Körper und verschwinden schnell wieder aus
dem Geisterstädtchen in Richtung Karijini National Park. Das heißt für uns, noch mal ein
paar Hundert Kilometer Auto fahren, aber man gewöhnt sich mit der Zeit an die Distanzen. Irgendwann
landen wir endlich an unserem Ziel und sind überwältigt von den bis zu 100 Meter tiefen
Schluchten, Felsformationen, Wasserfällen etc. Wir verbringen zwei ganze Tage mit Wanderungen,
Klettern und zum Teil sogar Canyoning. Unter anderem müssen wir durch Schluchten klettern und
zwischendurch schwimmen, um weiter in die Schluchten vorzudringen. Das macht echt Spass und wir geniessen
die zwei Tage sehr. Nach dem Aufenthalt führt unser Weg wieder an die Küste nach Exmouth. Hier
erwartet uns das „Ningaloo Reef“, sozusagen der kleine Bruder des Great Barrier Reef an der Ostküste.
Aber davon gibt es mehr im nächsten Update.
Fotos von unserer „an die Westküste“ Tour findet ihr im Pics Bereicht.
Unter anderem haben wir auch noch ein paar Fotos von unserem Besuch auf der Krokodil-Farm ins Netz gestellt.
Das war allerdings schon vor unserem Urlaub auf Bali. Die Krok-Farm beherbergt ca. 20.000 Krokodile und
diese Wesen werden ausschließlich für die Fleisch- und Ledererzeugnisse gezüchtet.
Wir nehmen an einer Fütterung teil und es ist ziemlich beeindruckend und zugleich beängstigend,
wie schnell und brutal so ein Salzwasser-Krokodil reagiert. Nach diesem Besuch nimmt man die Warnschilder
an den Flüssen und Seen auf jeden Fall doppelt so ernst und schwimmen in Krokodil gefährdeten
Gebieten ist für uns absolut tabu.