DIARY
UPDATE 09/12/2004
Perth und viele Trauben
Wer in Perth ankommt, wird es lieben. Zum Einen, weil man mindestens ein paar Tausend Kilometer durchs Outback zurücklegen
muß, um in Perth zu landen und froh ist endlich wieder die Zivilisation zu sehen und zum Anderen, weil Perth wirklich
eine sehr schöne Stadt ist. Überall gibt es Parkanlagen und Gärten, Erholungsgebiete und Flusslandschaften und
natürlich den berühmten Kings Park mit Blick über die Skyline von Perth. Wir schmeißen uns in den
Großstadtrummel und gönnen uns erstmal jeden so lange verwährten Luxus wie z.B. Kino, Shopping-Center,
Stadtcafes, Märkte, Internet Cafes und so manches Mal auch McDonalds und Co. In Perth könnte man wirklich Monate
verbringen und obwohl die Stadt über 1,3 Mio. Einwohner zählt, hat man trotzdem nicht das Gefühl von Chaos und
Hektik. Alles ziemlich relaxed hier. Aber nach ein paar Tagen Großstadt und einem erschreckend leerem Bankkonto ruft der
Weinberg und uns bleibt nichts anderes übrig, als dem Ruf zu folgen. Wir machen uns auf den Weg in Richtung Südwesten
und nach 300km landen wir in dem schönen Örtchen namens Busselton.
Und ca. 20km weiter in der Prärie erwartet uns am nächsten Morgen um 7.20 Uhr ein gewisser Trevor Carter zum Dienst
an der Traube. Und so landen wir letztendlich wieder auf einer Tafeltrauben-Farm und auch dieses Mal sind wir nach einem Tag
soweit, dass wir am liebsten wieder die Flucht ergreifen würden. Aber wir geben dem ganzen Mal eine weitere Chance, weil
der Chef „Trevor“ ziemlich witzig und nett ist und weil die Irischen und Englischen Kollegen auch einen ganz netten Eindruck
machen. Und so kommt es, dass wir uns an die harte Arbeit auf dem Weinberg gewöhnen und letztendlich sogar über 3
Wochen hier verweilen. Zusammen mit einem Irischen Pärchen wohnen wir in einem kleinen Häuschen auf einer
Milchkuh-Farm und die Tage verbringen wir im Weinberg mit Trauben stutzen, Blätter entfernen, Schutznetze nähen und
vielem mehr. Und das sowohl bei 35 Grad im Schatten, wie auch bei Wind, Sturm und Regen. Die Wochenenden werden natürlich
zum Faulenzen genutzt, wir gehören schliesslich wieder zur arbeitenden Bevölkerung. Zwischendurch dürfen wir
noch etwas Holz hacken, denn unser warmes Wasser müssen wir nach der Arbeit erstmal im Boiler aufheizen. Bad und Toilette
befinden sich nämlich im Garten.
Aber alles hat ein Ende und Gott-sei-Dank haben wir heute endlich den letzten unerträglich heissen Tag im Weinberg hinter
uns gebracht. Jetzt wird unser „WOZ“ wieder beladen und wir müssen den Turbo anschmeissen, damit wir bis Weihnachten
(in 14 Tagen) die 4.500km bis Sydney zurücklegen können. Und dort treffen wir uns dann endlich endlich mit Melli und
Miro, mit denen wir am Opernhaus mit Blick auf die Harbour Bridge hoffentlich kräftig ins Jahr 2005 anstossen. Aber davon
gibt's dann mehr im Januar und heute gibt's ein paar
Fotos aus Perth und natürlich hart arbeitende Menschen im Weinberg.