DIARIES
 

DIARY UPDATE 08/07/2004

Cairns , Cape Tribulation und Great Barrier Reef

Wir sind in Cairns. Endlich mal wieder eine Großstadt. Das haben wir zumindest gedacht. Aber von wegen. Cairns hat gerade mal 120.000 Einwohner und kein Haus geht hier höher als 3 Stockwerke. Aber immerhin spielt sich hier das Leben ab und es wimmelt nur so von Menschen, zumeist von Touristen, aber das kann uns nur recht sein. Denn wir freuen uns mal wieder über das bunte Treiben und etwas Gesellschaft. Die Tage in Mission Beach waren sehr erholsam, aber auch sehr ruhig.

Den Stadtplan von Cairns hat man schnell im Kopf und die Haupttribüne ist sozusagen die Strandpromenade und ein paar Strassen drumherum. Aber von wegen Strand, den gibt es hier nämlich gar nicht. Das Wasser geht bei Flut bis zur Promenade und wer sich einen feinen Sandstrand erhofft hat, der ist in Cairns leider falsch. Dafür fährt Cairns mit einer riesigen Lagune auf, in der man sich den ganzen Tag erfrischen kann. Oder man wartet einfach auf einen der Regenschauer, die ebenso unverhofft auftauchen, wie auch wieder verschwinden können. Das Klima ist hier sehr tropisch. Es ist ziemlich warm und luftfeucht und wie gesagt, Regenschauer sind hier zwischendurch keine Seltenheit. Aber man hat trotzdem genügend Sonne, um sich die Haut zu verbruzzeln.

Ein Muß in Cairns ist ein Ausflug ans Great Barrier Reef. Egal ob Taucher oder Schnorchler, die Unterwasserwelt ist unheimlich beeindruckend und das sollte man gesehen haben. Wir haben einen Tagesauflug mit einem Katamaran gebucht. Leider war das Wetter nicht ganz so berauschend, aber wir haben uns trotzdem ins Wasser getraut. Bibber, bibber…

Unsere Boot-Crew war superklasse und ein Crewmitglied ist immer um uns herum geschnorchelt und hat uns leuchtend blaue Seesterne oder Wassergurken vom Grund geholt und in die Hand gedrückt. Überall um uns sind Fische in allen Größen und Farben geschwommen und die unterschiedlichsten Korallen waren manchmal nur eine handbreit von uns entfernt. Aua, da muß man echt aufpassen. Sonst kann man sich an den scharfen Kanten der Korallen verletzen und durch die Berührung verletzt man leider auch die Koralle, die dann hunderte von Jahren braucht, um wieder nachzuwachsen. Ich gebe zu, ich bin etwas unentspannt in der ganzen Unterwasserwelt. Wenn ein Fisch auf mich zuschwimmt, dessen Maul zumindest so groß wirkt, dass er ohne Probleme in meinen Finger beissen könnte, dann bin ich schon kurz vorm hyperventilieren und kurz vor dem Schrei „Hai in Sicht“. Jaaaa, denn hier gibt es wirklich Haie. Angeblich keine gefährlichen, aber ich bin trotzdem froh, wenn mir keiner über den Weg schwimmt. Gabor ist da wesentlich entspannter und er bleibt auch länger im Wasser. Tja, und ausgerechnet, wenn ich zurück ins Boot klettere, stößt „Lucky Gabor“ auf eine Anemone und ratet mal wer drinne sitzt, genau, Gabor hat das Glück und findet Nemo. Schade, das habe ich leider verpasst;((

Aber dafür tut sich vor uns eine gigantische Sandinsel auf. Immerhin ist sie 30 Meter lang und etwa 15 breit. Wir legen an und geniessen den wundervollen Sandstrand mitten im Meer. Danach geht es leider schon wieder zurück in den Hafen von Cairns und ein erneut schöner Tag geht zu Ende. Nein, nicht ganz, den heute haben wir das Glück und dürfen dank eines Gutscheins in einem Hostel übernachten. Endlich mal wieder ein Zimmer in dem man stehen kann.

Die nächsten Tage nutzen wir, um die Umgebung etwas zu durchforsten und landen an einem Bunjee-Jump-Camp bei AJ Hackett, dem Vater der Bunjee Jumper. Wir sind zwar nur Beobachter, aber können trotzdem auf den 50 Meter hohen Turm klettern und einen Blick in die Umgebung und vor allem auf den Absprung werfen. Das Camp ist total schön angelegt, mit kleinem Wasserfall und natürlich inmitten vom tropischen Regenwald. Eigentlich wäre es ein Sprung wert, aber wir bleiben doch lieber nur Zuschauer.

Am Abend bietet Cairns ein Programm an der Promenande. Japanische Trommler heizen dem Publikum ein. Danach treiben Feuerspieler ihr Unwesen und wir sind total begeistert von der Geschicklichkeit und dem Umgang mit dem Feuer.

Und dann wartet auch schon unser nächster Programmpunkt auf uns. Wir haben eine 2tägige Tour in die Wet Tropics und nach Cape Tribulation gebucht. Für Fred: Das ist der nördlichste Punkt an der Ostküste, an den man mit dem Auto fahren kann. Weiter geht es höchsten mit einem 4WD über nicht angelegte Strassen.

Wir lassen unseren „WOZ“ in Cairns und genießen die Vorzüge einer Gruppenreise mit Guide. Wir machen uns los in die Wet Tropics. Das gesamte Regenwaldgebiet umfasst knapp 900.000ha, ist als Weltkulturerbe gelistet und ist das komplexeste Biosystem der Welt. Die Fläche reicht von Cooktown bis Townsville. Wir landen im Daintree National Park und machen eine Wanderung durch den Regenwald und eine River Cruise über den Daintree River. Hier sehen wir unsere ersten frei lebenden Krokodile und eine Baumschlange. Dann werden wir in Cape Tribulation rausgeschmissen und checken im Beachhouse Resort ein. Das Resort liegt mitten zwischen Regenwald, Farnen und Palmen und besteht aus kleinen verteilten Häusern, in den man wohnen kann. Ein Weg führt direkt zum Strand und es gibt ein nettes offenes Restaurant. Die Gegend ist traumhaft und wir machen mehrere Boardwalks und erkunden die Pflanzen- und Tierwelt. Außerdem gönnen wir uns den Luxus und buchen eine Nachttour durch den Regenwald. Um 20:00 Uhr werden wir abgeholt und inmitten des Regenwaldes, bewaffnet mit einer Taschenlampe, ausgesetzt. Natürlich mit Guide. Dann laufen wir durch Bäume, Büsche, über Stock und Stein und immer mit der Taschenlampe um uns leuchtend auf der Suche nach den nachtaktiven Tieren. Mal ganz ehrlich, die ersten 30 Minuten habe ich es verhindert, mit der Taschenlampe in die Bäume zu leuchten. Ich war gar nicht so versessen darauf, eine fünf Meter große Spinne zu sehen. Aber man wird immer lockerer und letztendlich habe ich alles abgeleuchtet und wir haben nur eine Huntsman Spider gesehen, die noch nicht ausgewachsen war. Außerdem ist uns eine ca. 2 Meter lange Python über den Weg gezischt. Juhu, unsere erste Schlange in Australien und sie ist noch nicht mal giftig und auch gar nicht darauf versessen, länger mit uns zu plaudern, deshalb zischt sie ganz schnell ab und für ein Foto reicht die Zeit leider nicht. Ansonsten ist es im „Australischen Winter“ nicht so richtig tropisch in den Wet Tropics und die Tiere sind nicht sonderlich aktiv. Wir sehen noch eine Baumschlange, die übrigens giftig ist, und ein paar andere kleinere Tiere, wie z.B. grüne Ameisen, an den man lutschen kann, weil sie laut Guide sehr lecker schmecken. 2 Kanadier folgen prompt dem Aufruf, aber wir Europäer sind da wohl etwas zimperlich und verzichten lieber auf den Genuss. Die Nachttour war ziemlich informativ und sehr aufregend. Wer läuft schon freiwillig nachts durch den Urwald – das kann man echt weiterempfehlen.

Tja und so vergehen die zwei Tage in Cape Trip und wir müssen uns schon wieder auf den Rückweg machen. Jetzt sitzen wir wieder in Cairns und haben uns mit Martina getroffen, die wir in Brisbane kennen gelernt haben und die gerade aus Neuseeland zurück ist. Und endlich endlich haben wir das berühmtberüchtigte Kartenspiel „Shithead“ gelernt und gestern abend bis spät gezockt und heute morgen prompt verschlafen.

Ja, und wie geht es jetzt weiter. Wir haben hier mal die Arbeitslage gecheckt und letztendlich herausgefunden, dass wir nicht in der „Großstadt“ bleiben wollen. Deshalb haben wir uns eine Wwoofing-Farm gesucht und müssen am 18. Juli unsere Dienste auf einer Rinderfarm im Outback antreten und das ist ca. 1500km von Cairns entfernt und mitten im Nirgendwo auf halber Strecke nach Darwin. Morgen brechen wir auf fahren langsam in Richtung Wildnis und falls Ihr länger nichts mehr von uns hört, dann macht Euch keine Sorgen.

Wahrscheinlich sitzen wir auf einem Pferderücken und reiten durch die Steppe, um die Rinder einzutreiben. Es verspricht auf jeden Fall aufregend zu werden…

Wie immer, könnt Ihr Euch in der Zwischenzeit die letzten Fotos anschauen. Leider sind die Unterwasserbilder noch nicht entwickelt, aber die reichen wir dann nach;)

 
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