DIARY
UPDATE 04/10/2004
Warum nicht Bali?
In unserem letzten Diary Eintrag waren wir noch felsenfest davon überzeugt, dass wir demnächst
in Richtung Broome an die Westküste aufbrechen. Aber in Darwin haben wir dann unsere Meinung spontan
geändert. Uns ist da zu Ohren gekommen, dass einige Freunde in Bali ihr Unwesen treiben wollen und
weil Bali so ziemlich ein Katzensprung von Darwin entfernt ist, haben wir uns spontan ein Flugticket
besorgt und sind letztendlich in Bali gelandet. 3 Wochen Urlaub von Australien – na das haben wir uns
doch verdient.
Kaum gelandet, sind wir auch schon von den balinesischen Händlern umringt und jeder will uns was
verkaufen oder unsere Koffer tragen oder uns sonst wohin transportieren. Ziemliche Reizüberflutung,
denn im Gegensatz zu Australien wimmelt es hier nur so von Menschen und es ist nicht einfach mal eine
Minute ein ruhiges Plätzchen zu finden. Aber wir lassen uns nicht nervös machen und schnappen
uns ein Taxi in Richtung Kuta Legian, checken im Hotel ein und warten geduldig auf unsere Freunde, die
sich wohl noch einen netten Vormittag am Strand machen. Von wegen Empfangskommittee;))
Wir haben schnell entschieden, dass uns Kuta viel zu touristisch und überfüllt ist und fahren
am nächsten Morgen mit einem Fahrer an den angepriesenen Dreamland Beach. Der Strand liegt
außerhalb und die Fahrtzeit beträgt etwa eine Stunde. Wir sind zu Fünft inkl. Gepäck
und 2 Surfboards in einen Minivan gequetscht und der Fahrer heizt über die Strassen, dass es uns nur
so durchschüttelt. Aber wir kommen schliesslich heil an und die Fahrt hat sich gelohnt, denn vor uns
eröffnet sich eine traumhaft schöne Bucht. Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns für
die teuerste Unterkunft am Platz – Erics Cafe. Ein komplett offenes Bambushaus mit atemberaubendem Blick
über das Meer. Mit teuer sprechen wir von 25 EUR für alle Fünf pro Übernachtung;)
Hier lassen wir es uns gut gehen und der Urlaub kann anfangen. Stundenlang am Strand fläzen und die
Surfer beobachten. Kühle Getränke servieren lassen und abends direkt am Strand einen gegrillten
Fisch essen. Der Strand ist nicht übermässig voll und auch die Strandverkäufer sind nicht so
nervig, nachdem wir uns ab und zu einen Sarong kaufen oder eine Massage direkt am Strand gönnen. In
Dreamland lernen wir einen kleinen Trupp Schweizer kennen, mit denen wir uns anfreunden und eigentlich
während unseres Baliaufenthaltes immer wieder zusammentreffen, um etwas gemeinsam zu unternehmen.
Aber aller Luxus hat irgendwann ein Ende und nach ein paar Tagen haben wir genug von der ruhigen Bucht und
machen uns wieder auf den Weg in das belebte Kuta. Hier herrscht Trubel und mit einigen Anlaufschwierigkeiten
halten wir es dann doch tatsächlich 6 Tage dort aus und genießen die vielseitigen Restaurants,
den überfüllten Strand und die Menschenmengen. Aber schliesslich wollen wir auch etwas von der
Insel sehen und nach viel Hin- und Her mieten wir uns einen Minivan inkl. Fahrer und wollen einmal die Insel
umrunden, um die Kultur und das „wahre Bali“ kennen zu lernen. Unser erstes Ziel ist die Stadt Ubud im Inland.
Hier stehen die wichtigsten Tempel der Balinesen und auch der heilige Affenwald und die berühmten
Reisterrassen locken die Touristen. Als erstes machen wir einen Spaziergang durch den Affenwald und Gabor
freundet sich gleich mit den kleinen Äffchen an. Die Affenmutter findet das gar nicht so toll und
weißt Gabor erstmal kritisch mit ihren kleinen Affenkrallen zurecht. Kaum verlassen wir den Affenwald
sehen wir links, rechts und um uns herum Touristenbusse über Touristenbusse. Und auf jeden Tourist
kommen noch mal 5 Strassenverkäufer, die mit ihrem balinesischen Schnickschnack lautstark werben. Wir
flüchten schnell ins Auto und unser nächstes Ziel sind die Reisterassen. Aber auch hier wimmelt
es von Verkäufern und wir werden förmlich aus dem Auto gerissen. Die schnellen Fotos der
Reisterassen sind zwar schön, aber der Moment war keineswegs entspannend. Auch hier flüchten
wir wieder zurück ins Auto und wollen schnellstmöglich in Richtung Norden. Der Vulkan Batur
ist unser nächstes Ziel und hoffentlich finden wir dort etwas mehr Ruhe. Von wegen. Hier wird es nur
noch schlimmer und wir haben langsam die Schnauze voll von unserer Tour durchs Inland. Und das nach nur
6 Stunden. Wir bitten den Fahrer uns in eine ruhige Unterkunft am See zu bringen und dort angelangt
bestellen wir erstmal eine Runde Bier, um uns zu entspannen. Es hat keinen Sinn die Hotelanlange zu
verlassen, denn dort wimmelt es nur so von weiteren Verkäufern. Nach diversen Bieren trauen wir
uns dann doch noch vor die Tür und wandern auf eigene Faust in Richtung Vulkan und durchs
Vulkangestein. Hier lauert glücklicherweise mal Keiner auf uns und wir können den Vulkan und
die Aussicht in aller Ruhe geniessen.
Nach dem hektischen Tag gönnen wir uns ein leckeres Abendessen und danach bestellen wir uns eine
Falsche Arak. Das ist ein balinesischer gebrannter Reisschnaps und eigentlich kann man das Zeug ganz gut
mit Cola oder Fanta mischen. Nach einiger Zeit kommt der Kellner mit einer Literflasche Bier zurück
und stellt sie uns auf den Tisch. Was ist das? Doch wohl kein Arak, oder? Doch doch, meint der Kellner.
Der Nachbar brennt hier wohl das Zeug im Keller. Puuuhh….würg…schmeckt auch etwas streng. Aber wir
haben die Flasche tapfer geleert und sind nicht über Nacht erblindet. Trotzdem haben wir noch an
diesem Abend die Entscheidung getroffen, dass wir genug vom Touristennepp haben und wieder zurück
ans Meer fahren. Wir lassen uns von dem Fahrer in Sanur absetzen und fahren am darauf folgenden Tag mit
der Fähre (Fischerboot) auf die 8km2 grosse Insel Nusa Lembongan. Und hier endlich finden wir die
Ruhe, die wir gesucht haben. Hier gibt es kaum Touristen und wir leben direkt am Strand in einem Losmen
mitten unter den Balinesen. Die Menschen leben hier vom Fischfang und vom Seegrass-Anbau und hier bekommen
wir jeden Tag frisch gegrillten Fisch. Das Paradies auf Erden. Endlich keine Strandverkäufer,
keine Masseure und keine Menschenmassen. Der Strand ist weiss und das Wasser türkisfarben. Aber auch
hier fliegen die Tage während wir die Insel erkunden oder am Strand faulenzen. An unserem letzten
Tag auf der Insel mieten wir uns ein kleines Boot mit Kapitän und lassen uns um die ganze Insel
schippern. An besonders schönen Stellen hält der Kapitän und wir können schnorcheln
und die vielen bunten Fische und Korallen bewundern. Ein super relaxter und schöner Tag!
Und dann heisst es auch schon wieder Abschied nehmen von Nusa Lembongan und es geht noch einmal für
eine letzte Nacht nach Kuta. Hier treffen wir auch wieder die Schweizer und wir verbringen unseren letzten
Abend auf Bali. Es heisst Abschied nehmen und es geht zurück nach Australien. Hier wartet unser WOZ
und wir freuen uns schon wieder darauf, weiter durch Australien zu touren. Für uns heisst es jetzt
etwas Gas geben, denn wir sind so langsam etwas spät dran. Das nächste Mal, wenn Ihr von uns
hört, sind wir hoffentlich schon an der Westküste!
Auf diesem Weg noch einmal ganz liebe Grüsse an Salina, Denni, Tobi und Basti und natürlich an
die unvergesslichen Schweizer Nick, Martina, Moni und Ute. Es waren 3 lustige Wochen mit Euch allen auf
Bali. Wir hoffen, dass wir uns alle irgendwann wieder treffen. Warum nicht wieder in Indonesien? Auf
jeden Fall freuen wir uns, ab und zu von Euch etwas zu hören.
Ach ja, wie immer haben wir natürlich ein paar Bilder in den Picture Bereich gestellt.